Berliner SA-Männer beim Anbringen von Plakaten, die zum Boykott jüdischer Geschäfte aufrufen, am 1. April 1933.

Gedenkfeier zur Reichspogromnacht

Vor 81 Jahren wurde auch die ehemalige Synagoge Haigerloch geschändet. Etwa 50 SA-Männer aus Sulz rückten gegen 4.00 Uhr morgens mit Haigerlocher SA-Leuten ins jüdische Wohnviertel Haag ein. Sie zerschlugen 111 Fenster, drückten die Tür der Synagoge ein und demolierten die Einrichtung. Der Unterrichtsraum im israelitischen Gemeindehaus wurde ebenso verwüstet.

12 jüdische Mitbürger wurden in "Schutzhaft" genommen, wie die Nazis die nächtliche Verhaftungswelle beschönigend umschrieben. 11 der Haigerlocher Juden wurden am 12. 11. 1938 ins Konzentrationslager nach Dachau deportiert.

Heute, 81 Jahre nach der Reichspogromnacht, müssen wir erleben, wie Ausgrenzung, Intoleranz und Rassismus erneut einen fruchtbaren Nährboden finden und auf dem Vormarsch sind. Vor diesem Hintergrund ist Erinnerungsarbeit weiterhin wichtig und das gemeinsame aktive Aufstehen für Demokratie, Toleranz und Menschlichkeit ist unsere moralische Pflicht. Einen Beitrag dazu soll die Gedenkfeier leisten.