Gedenkfeier zur Reichspogromnacht

Auch in diesem Jahr möchten wir an die Opfer nationalsozialistischer Gewalt erinnern. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten in Deutschland die Synagogen. Deutsche jüdischen Glaubens wurden geschlagen, verhaftet, manche ermordet. Etwa 30 000 Menschen wurden in den Tagen danach in Konzentrationslager verschleppt.
Bei uns in Haigerloch wurde die 1783 erbaute Synagoge geschändet. Etwa 50 SA-Männer aus Sulz rückten gegen 4.00 Uhr morgens mit Haigerlocher SA-Leuten ins jüdische Wohnviertel Haag ein. Sie zerschlugen 111 Fenster, drückten die Tür der
Synagoge ein und demolierten die Einrichtung. Zwölf Haigerlocher Juden wurden im Amtsgerichtsgefängnis in der Unterstadt eingesperrt, elf von ihnen wurden ins KZ nach Dachau deportiert.
In den Jahren 1941 und 1942 wurden von Haigerloch aus 276 Jüdinnen und Juden deportiert. 110 Personen stammten aus Haigerloch, die anderen wurden seit 1941 von den Nazis im Haag in Haigerloch zwangsangesiedelt. Mit den Deportationen wurde die jüdische Gemeinde in Haigerloch ausgelöscht und vernichtet. Nur zehn Personen überlebten den Holocaust und
kehrten 1945 für kurze Zeit nach Haigerloch zurück.

In diesem Jahr stellen wir Ihnen jiddische Lieder vor, die das Leben im jiddischen Stetl (vor der Naziherrschaft) und im Widerstand während der Nazidiktatur beschreiben.