© Charlotte Troll

"Wer wir sind" - Lesung mit Lena Gorelik

Ein elfjähriges Mädchen reist 1992 aus Sankt Petersburg mit ihren Eltern, der Großmutter und ihrem Bruder nach Deutschland aus, in die Freiheit. Zurück lässt sie ihre geliebte Hündin Asta, die Beziehung zu Djeduschka, ihrem Opa und letztlich ihre Kindheit.

Im Westen merkt sie, dass sie als Fremde wahrgenommen wird. Sie ist ein Flüchtlingskind, im selbstgeschneiderten Parka, deren Aussprache des Deutschen belächelt wird.

Auch für die Eltern ist das Ankommen in der neuen Gesellschaft schwierig. Es wächst in ihnen die russische Nostalgie und die stolze Großmutter, die ehemals einen Betrieb geleitet hat, ist hier nur eine alte Frau ohne Sprache.

Das anfangs fremde Deutsch kann dem Mädchen bei der Integration in ihre neue Welt und beim Erwachsenwerden helfen.

Allerdings driften die Vorstellungen darüber, was Freiheit bedeutet und was sie erlaubt, zwischen Eltern und Tochter immer mehr auseinander.

Der 2021 erschienene autobiografische Roman von Lena Gorelik „Wer wir sind“ erzählt, wie eine Frau zu sich findet und wer wir im heutigen Deutschland sind.
Lena Gorelik lebt heute in München und schreibt regelmäßig Beiträge zu gesellschaftspolitischen Themen, unter anderem für die Süddeutsche Zeitung und für Die Zeit.